Holzverbindungen ohne Schrauben

Schrauben sehen an einer sichtbaren Holzfläche nicht besonders schön aus, vor allem wenn es sich um Möbel handelt. Aus diesem Grund gibt es die unterschiedlichsten Holzverbindungen ohne Schrauben – und zwar solche, die sichtbar sind (und die nur Profis oder Liebhaber herstellen) und unsichtbare.

Unsichtbare Holzverbindungen

Die einfachste Holzverbindung ist das Leimen ohne weiteren Befestigungsmittel. Das macht man beispielsweise bei Tischplatten oder Schrankwänden aus Massivholz. Sollen dagegen Holzplatten winklig verbunden werden, sind Hilfsmittel wie Dübel oder Flachdübel (Lamellos) notwendig.

Echte Handwerkskunst: Eckverbindungen

Das beste Beispiel ist wohl die Schublade. Man zieht sie aus einem alten Schrank oder Tisch heraus und sieht die schön verbundenen Ecken. In den meisten Fällen ist dafür eine Schwalbenschwanzverbindung angewendet worden. Das Prinzip beruht darauf, dass schräg geschnittene Zinken ineinandergreifen.

Eine Schwalbenschwanzverbindung stellen Sie folgendermaßen her: Sie bauen sich eine Schablone (die Schräge der Zinken sollte mindestens 7° betragen). Dann zeichnen Sie die Brettdicke an beiden Brettern an, rechnen die Anzahl der Zinken aus und zeichnen die Maße genau ein. Mit der schrägen Schablone zeichnen sie die Umrisse der Zinken auf. Anschließend geht es mit Japansäge und Stechbeitel ans Werk: Sie sägen entlang der senkrechten Linien bis zum Grund und stemmen die Zinken frei. sägen sie, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind, nicht auf dem Strich, sondern daneben. Im Notfall können Sie die Zinken immer nacharbeiten. Wenn Sie zu viel absägen, geht das nicht mehr. Übrigens: Hier macht Übung den Meister. Seien Sie nicht böse, wenn die Schwalbenschwanzverbindung beim ersten Mal ein paar Lücken aufweist.

Schlitz und Zapfen

Schlitz und Zapfen werden überall da benötigt, wo ein Teil auf eine Fläche trifft, beispielsweise beim Tischgestell, einer Stuhlkonstruktion oder einem Bilderrahmen. In der Fläche ist eine Nut, in das der Zapfen an dem rechtwinklig aufstoßenden Teil passt. Ein Beispiel: Ein Tischgestell hat vier Beine und vier Zargen (Querstreben). An den Beinen muss sich der Schlitz befinden, an den Zargen der Zapfen. Schlitz-und-Zapfen-Verbindungen können Sie von Hand mit Säge und Stechbeitel, aber auch problemlos maschinell mit Oberfräse und Kreissäge herstellen.

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